Richtig Düngen

Ohne Nährstoffe geht gar nichts – das gilt für uns Menschen genauso wie für Pflanzen. Während wir Vitamine, Kohlenhydrate & Co. benötigen, um uns fit und gesund zu fühlen, entwickeln sich auch Pflanzen nur dann wirklich optimal, wenn sie mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Regelmäßige Düngung ist daher das A und O für gutes Wachstum.

Warum düngen?

Dünger ist die Nahrung für eure Pflanzen, daher dürft ihr besonders jetzt im Frühling, in der Wachstumsphase der Pflanzen, nicht vergessen eure grünen Lieblinge mit Nahrung zu versorgen. Die im Dünger enthaltenen Nährstoffe fördern das Pflanzenwachstum, unterstützen sowohl die Wurzelbildung als auch die Blüten- und Fruchtbildung und steigern die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Stressfaktoren, wie Trockenheit, Kälte, Hitze und Krankheiten.

Welche Nährstoffe benötigt die Pflanze prinzipiell?

Ein Dünger enthält in der Regel speziell auf die jeweilige Pflanzenart abgestimmtes Verhältnis an sogenannten Hauptnährstoffen: Stickstoff, Phosphor, Kalium (NPK) sowie Kalzium (die für das Wachstum verantwortlich sind) und meistens auch eine Mischung an Spurenelementen: Magnesium, Eisen und vielen anderen, die wie „Vitamine“ wirken:

• Stickstoff ist für das Wachstum der Pflanzen verantwortlich.
• Phosphor unterstützt die Blüten- sowie Fruchtbildung und fördert die Bewurzelung von Pflanzen.
• Eisen ist vor allem für die Bildung von Chlorophyll (Blattgrün) zuständig
• Kalium erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen und verbessert den Geschmack von Obst und Gemüse.
• Magnesium ist für die Blattgrünbildung wichtig und beeinflusst den Wasserhaushalt der Pflanze.
• Kalzium fördert die Festigkeit des Gewebes und erhöht die Stressfähigkeit der Pflanze.

Womit düngen?

Man unterscheidet zwischen rein organischem Dünger aus natürlichen Stoffen, mineralischem Dünger und organisch-mineralischem Dünger. Jeder Von ihnen hat unterschiedliche Vor- & Nachteile:

Organische Dünger

Organische Dünger bestehen aus rein pflanzlichen und/oder aus tierischen Inhaltstoffen (wie zB: Kompost, Regenwurmhumus, Hornspäne, Schafwolle,...). Die Umwandlung der organischen Stoffe in pflanzenverfügbare Nährstoffe ist ein langsamer, natürlicher Vorgang.

Vorteil: Das Bodenleben wird dabei aktiviert und die Humusbildung gefördert. Mit den meisten organischen Düngerarten kann man die Pflanzen nicht überdüngen (Vorsicht ist bei Kompost, Pferde- oder Hühnermist geboten, da man diese auch zu hoch dosieren kann.)

Nachteil: Dieser Dünger kann nur als Langzeit-Variante angewendet werden, akute Mangelerscheinungen kann man mit rein organischem Dünger leider nicht bekämpfen.

Organisch-mineralische Dünger

Um die organischen Dünger-Varianten zu optimieren und auch kurzfristigen Mangelerscheinungen entgegen wirken zu können, mischt man ihnen mineralischen Dünger bei: Mineralische Dünger sind künstliche, industriell hergestellte Dünger. Sie basieren auf Salzen, die Nährstoffe enthalten, die durch Wasser ausgeschwemmt und der Pflanze zur Verfügung gestellt werden.

Vorteil: Die Nährstoffe stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung. Mineralische Dünger eignen sich deshalb hervorragend als Sofortmaßnahme bei einem akuten Nährstoffmangel.

Nachteil: Regnet es sehr viel, kann ein Teil der Nährstoffe des mineralischen Anteils ins Grundwasser gespült werden. Auch besteht bei mineralischen Düngern die Gefahr der Überdüngung, wenn die Mineralstoffe in zu hoher Konzentration zu den Wurzeln kommen.

Mineralische Dünger

Es gibt Pflanzen die einen besonders hohen Nährstoff-Bedarf haben. Vor allem die sehr beliebten Sommerblumen (Pelargonien, Petunien, Kapkörbchen & Co ) brauchen als Dauerblüher im Sommer sehr viele, kurzfristig verfügbare Nährstoffe, diese werden meist mit mineralischen Düngerarten gestärkt.

Vorteil: Schnelle Wirkgeschwindigkeit und hohe Nährstoffgehalte. Die Nährstofffreisetzung ist weitgehend unabhängig von der Witterung, sodass mineralische Dünger gezielter und kurzfristiger angewendet werden können.

Nachteil: Mineralische Dünger umgehen den natürlichen Kreislauf des Nährstoff-Recyclings. Es kann so im Boden zu einem chemischen Ungleichgewicht kommen, das sich in einem veränderten pH-Wert niederschlägt

Welcher Dünger?

Wir würden euch dazu raten immer in erster Linie zu organischem Dünger zu greifen. Diese ist die biologische Wahl im Dünger-Regal.

Hat man bereits Mangelerscheinungen an den Pflanzen entdeckt, dann wählt ihr eine organisch-mineralische Dünger-Art. Diese hilft sowohl langfristig als auch bei kurzfristigem Nährstoffbedarf.

Rein mineralischen Dünger solltet ihr nur bei Topfpflanzen wählen, die einen besonders hohen Nährstoffbedarf haben.

Wann ist die richtige Zeit zum Düngen?

Die wichtigste Regel bei der Nährstoffversorgung lautet: Nur während der Wachstumsphase düngen!

Das gilt für Gartenpflanzen genauso wie für Zimmerpflanzen. Alle grünen Lieblinge brauchen eine Ruhephase wo sie nicht wachsen, sondern sich ausruhen dürfen. Daher am besten von Ende Februar bis Mitte August düngen!

Vor allem Stauden, Obst und Gemüse bilden ansonsten immer wieder neue Triebe aus, was dazu führt, dass sie gegen Frost besonders empfindlich werden. Daher am besten nur bis Mitte August düngen; danach sollte für Sträucher und Stauden nur noch kaliumbetonter Herbstdünger eingesetzt werden.

Ist der Sommer sehr heiß, solltet ihr vor dem Düngen gründlich wässern. Die beste Tageszeit ist frühmorgens oder am Abend.

Ein wichtiger Tipp: haltet euch an die Dosierungsvorgaben auf der Packung! Auch eine Überdüngung kann der Pflanze schaden.

In unseren Gartencentern findet ihr eine riesige Auswahl an Düngern und wir beraten euch gerne bei der Auswahl der richtigen Düngemethode!

Pflanzenstärkungsmittel

Zusätzlich zur Düngung, kann man die Pflanzen stärken. Brennnessel- oder Ackerschachtelhalm-Extrakt stärken die Abwehrkräfte eurer Gartenpflanzen und wirken auch gegen Krankheiten und Schädlinge. Wer die Extrakte nicht selbst herstellen will, kauft eine fertige Mischung im Gartencenter!

Genauso wie beim Menschen gilt auch hier: durch ein gesundes Leben, wird man weniger anfällig für Krankheiten. Stärkt man die Pflanzen also schon vorab, werden sie kräftiger und vor allem widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall. Ich wünsche euch viel Freude im Garten!

Eure starke Gärtnerin