Obst und Gemüse für den Balkon

Gemüse und Obst am Balkon? Geht das überhaupt?

Ja, denn sowohl Gemüse als auch Obst braucht besonders viel Sonne und Wärme und davon haben die meisten Balkone und Terrassen mehr als genug. Zu beachten gibt es dabei allerdings dass sowohl Gemüse als auch Obst ausreichend Erdvolumen und je nachdem was man setzt auch ein wenig mehr Platz. Es gibt allerdings bereits eigens gezüchtete Sorten, die zwar kleinbleibend sind, allerdings nicht weniger Ertrag bringen und damit muss man auch auf der Freifläche innerhalb der Stadt nicht auf Früchte verzichten.

Manche Terrassenbesitzer machen sich jetzt vielleicht Sorgen weil es auf den Terrassen oft besonders windig ist: Obst ist absolut windbeständig und kommt damit gut zurecht. Mein Gemüse muss man hier nur beim Fruchtgemüse darauf achten, dass es möglichst windgeschützt platziert wird.

Was muss man generell bei der Pflanzung von Gemüse beachten?

Der richtige Zeitpunkt ist ausschlaggebend für das Gedeihen der Gemüsepflanzen!

Mediterrane Kräuter und Salat sind durchaus robust und können bereits Ende März ausgepflanzt werden. Ein Gartenvlies als Schutz in der Nacht ist allerdings sinnvoll. So kann man sichergehen, dass auch die Nachtfröste keinen Schaden anrichten. Mit dem Pflanzen von Basilikum würden wir euch noch Geduld raten, denn es ist frostempfindlich!

Fruchtgemüse für Balkon/Terrasse

Fruchtgemüse darf erst Mitte Mai ins Freie! Hier machen sehr viele HobbygärtnerInnen den Fehler und übertreiben es vor lauter Vorfreude mit dem Pflanzen. Für das Fruchtgemüse bedeutet das den sicheren Tod, denn alle Gemüsearten die Früchte tragen, sind besonders frostempfindlich.

Zum Fruchtgemüse zählen:

• Tomaten/Paradeiser
• Gurken & Zucchini & Melanzani
• Paprika & Chilli
• Kürbisse & Melonen

Daher wartet man immer die etwas kälteren Tage im Mai (Eisheiligen) ab, bis man sie auspflanzt. Hier geht es vor allem um die Nachtfröste, die man beachten muss. Tagsüber dürfen die Pflänzchen durchaus schon ins Freie, aber Temperaturen unter 5 Grad solltet ihr auf jeden Fall vermeiden.

Keine Sorge, der Ertrag tritt nicht später ein, wenn man sie später pflanzt.

Bei Kartoffeln gibt es übrigens eine alte Bauernweisheit: Legt man die Kartoffel im April, kommt sie wann sie will. Setzt man sie im Mai, kummt sie glei'

Obst für Balkon/Terrasse

Alle Zwerg-Obstformen sind ideal für die Bepflanzung im Topf geeignet aber auch Säulen-Formen gehen z.B. auf der Terrasse gut. Achten hier vor allem auf ausreichend Erdvolumen! Zwergobstbäumchen brauchen eine Topf mit mindestens 40 cm Durchmesser, Säulenobst solltet ihr in einen Topf mit mindestens 60 cm Durchmesser pflanzen - ansonsten hat die Pflanze sehr bald zu wenig Platz und kann sich nicht entwickeln.

Beerenobst eignet sich perfekt für Balkon und Terrasse, denn auch diese Pflanzen lieben sonnige Plätzchen:

• Erdbeeren kann man perfekt im Balkonkisterl oder als Unterpflanzung setzen.
• Himbeeren sind wahre Sonnenanbeter
• Stachelbeeren & Brombeeren gedeihen prächtig an einem sonnigen Plätzchen auf der Terrasse oder Balkon.
• Ribisel,… geht alles wirklich gut auf der Terrasse (immer an den ausreichend großen Topf denken).
• Kiwis oder Wein kann man auch ideal als Sichtschutz ranken lassen und trägt genauso viele Früchte wie im Garten verpflanzt. Beim Wein gilt zu beachten: Die Pflanzen brauchen einen tiefen Topf, weil sie Pfahlwurzeln ausbilden. Am besten mindestens 60 cm Tiefe!

Sowohl Obst als auch Gemüse lieben die Sonne und auf Balkon/Terrasse hat man so viel Sonne wie kaum woanders! Außerdem hat man dort keine Schnecken, was im Gemüsegarten oft Probleme darstellt.

Balkon und Terrasse bieten so ideale Bedingungen für den Obst- und Gemüseanbau.

Was muss man bei einer Topfkultur beachten?

Gemüse ist sehr gut für die Topfkultur geeignet. Man muss dabei vorab nur beachten, dass der Topf einen Wasserablauf hat und im besten Fall eine Drainageschicht einbauen. Das ist in jedem Fall ratsam. Bei Gefäßen die einen größeren Durchmesser als 40 cm haben allerdings zwingend notwendig.

Im Grunde eignen sich viele Gefäße für die Bepflanzung und man kann hier durchaus kreativ werden. Man muss nicht immer ein klassischen Pflanzgefäß verwenden, sondern kann auch unkonventionelle Gefäße wie zB einen alten Topf, oder einen Korb, oä verwenden. Wichtig dabei der der Wasserablauf wie oben beschrieben.

Wenn ihr dann das gewünschte Gemüse einpflanzt, lasst euch vorab beraten wieviel Erdvolumen die jeweilige Sorte braucht. Tomaten zum Beispiel sind Starkzehrer und brauchen daher ein größeres Erdvolumen (auch eine Rankhilfe ist hier von Vorteil).

Achtet darauf den Pflanzen ausreichend Dünger zuzuführen, am besten im Frühling gleich mit dem BIO-Langzeitdünger für Obst & Gemüse beginnen. Außerdem solltet ihr immer darauf achten, dass die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden. Hier kann ich euch nur eine automatische Bewässerung ans Herz legen. Auch wenn man dabei meist verhältnismäßige hohe Anschaffungskosten hat, eine automatische Bewässerung ist immer das Geld wert, hält wirklich lange und der Ertrag und Wachstum der Pflanzen wird sich wesentlich besser entwickeln als wenn ihr manuell gießt.

Viel Spaß im Garten wünscht eure starke Gärtnerin!